45 – die sammlung

Grafik Hexagramm 45

Fragestellungen
  • Ein Nutzer fragt nach, was genau denn mit „Lektion gelernt“ in der modernen Deutung gemeint sei. Seine persönliche Lebenssituation: paradiesische Überfülle, verlockender Angebote – und er würde am liebsten alles sofort annehmen. Seine Frage an das I Ging lautet: „Was soll ich tun?“
  • Eine Nutzerin beschreibt ihre Situation folgendermaßen: „Ich bin sehr an einem Mann interessiert, der – leider – prominent ist. Dennoch möchte ich ihn gerne kennenlernen.“
  •  Eine Nutzerin fragt das I Ging: „Was kann ich tun, um mich zu beruhigen und fokussiert zu arbeiten?“ Ihre finanzielle Situation macht ihr Angst, lässt sie erstarren und hindert sie daran, Dinge anzugehen und zu erledigen. Sie würde gerne ihre Angebote besser aufbereiten und kommunizieren, so dass ihre Produkte von möglichst vielen Menschen wahrgenommen und gekauft werden. Insgeheim weiß sie, dass sie über Schätze verfügt, die nur darauf warten, mit der Welt geteilt zu werden.
  • Ein Nutzer stellt folgende Frage: „Sollte ich Malerei zu meinem Beruf machen und versuchen, damit meinen Lebensunterhalt zu verdienen?“ Seine Situation beschreibt er folgendermaßen: „Ich versuche, meinen beruflichen Weg zu finden. Lange Zeit war ich arbeitslos, später hatte ich eine sehr stressige, leitenden Position inne, aus der ich ohne Grund gekündigt wurde. Meine Mutter war hauptberuflich Künstlerin und verstarb etwa zu der Zeit, als ich meinen letzten Job verlor. Ich bin mit ihr aufgewachsen und kenne mich sehr gut mit Kunst aus, ich habe ihr Werkzeug und ihr Material geerbt und viel Kunst gemacht, als ich jünger war.
  • Ein Nutzer fragt das I Ging, an welcher Position er sich in seinem Leben und seiner Karriere befindet und was er als nächstes tun soll, worauf er sich konzentrieren sollte. Vor kurzem hat er seine Arbeitsstelle gekündigt sich beruflich neu orientiert. Er hat sein eigenes Unternehmen gegründet und sein Leben völlig anders eingerichtet.

Fallstudie

Hexagramm 45 – die Sammlung zeigt im unteren Trigramm Kun, die Erde, was auf ein ein nährendes, förderndes Umfeld deutet. Das kann sich manchmal, wie z. B. im oben genannten Fall (1. Fragestellung), in einem Überfluss an Möglichkeiten ausdrücken. Und oft verhält es sich genau so, wie der Nutzer es beschreibt: Man hat viele Möglichkeiten und würde am liebsten alles nutzen, was sich darbietet.
Doch Kun, die Erde (unteres Trigramm) entwickelst sich schnell zu Gen, der Berg (erstes Kernzeichen): Loslassen, was nicht zu einem gehört. Und tatsächlich: Wenn man die Lektionen der Vergangenheit gelernt hat, kann man heute ziemlich genau einschätzen, was einem wirklich zuträglich ist, was man sich vornehmen kann und darf – und was die eigenen Kapazitäten übersteigt. Auch wenn man es manchmal schade finden wird, nicht alle sich bietenden Möglichkeiten zu nutzen, bleibt oft einfach keine andere Wahl, als einige der ebenfalls verlockenden Angebot abzusagen.
Das zweite Kernzeichen zeigt Wachstum (Sun, der Baum/der Wind), dem sich ein aufmerksames Lauschen auf die Reaktionen der Umwelt anschließt (Dui, der See). Lektionen sind nie endgültig gelernt. Auch der Tai Chi Meister übt die Form unermüdlich weiter. Und entdeckt immer weitere Feinheiten.

Die aktuelle Interpretation finden Sie hier: https://www.no2do.com/hexagramme/888778.htm