33 – der rückzug (das zurücktreten)

Grafik Hexagramm 33Wie löst man Dinge / Probleme / Unerledigtes? Vieles durch Anpacken und Abarbeiten. Aber manches lässt sich durch unser Tun tatsächlich nicht lösen und damit abhaken, die Lösung liegt in solchen Fällen tatsächlich jenseits unserer Möglichkeiten.

Wenn wir uns dann in Lösungsversuche verbeißen, frustrieren wir uns und blockieren Kräfte und Aufmerksamkeit. In solchen Fällen heißt die Lösung dann: Loslassen! Wir lassen die Angelegenheit los und lösen uns zugleich selbst aus unsere Blockade. Wir finden wieder zu uns und werden ganz. Und das Problem löst sich idealerweise von selbst. Jede Angelegenheit hat Eigendynamik und genau dieser geben wir mit dem Loslassen Raum.

Fragestellungen

Zu Hexagramm 33 – der Rückzug erhielt ich inzwischen weitere Anfragen, die das „Stirb-und-Werde“-Motiv aufgreifen:

  • Eine Nutzerin hat über lange Zeit hinweg sehr viel Energie in Partnerschaft und Familie gesteckt. So viel, dass es schließlich zu viel und sie krank wurde. In dieser Zeit hat sie etwas über sich selbst gelernt: dass sie ein starker, williger Typ ist und einen hochsensiblen Kern hat.
  • Eine weitere Nutzerin fragt: „Ich spüre, dass J. Abstand möchte. Wie soll ich mich ihm gegenüber verhalten?“ und erhält Hexagramm 33 – der Rückzug als Antwort.
Fallstudie

Eine Nutzerin befragt das I Ging: „Wie soll ich mich verhalten? Meine aktuelle Situation ist voll von Baustellen und ich habe in letzter Zeit einige ziemlich feindselige Situationen erlebt.“ Das I Ging antwortet ihr mit dem Zeichen 33 – der Rückzug.

Was sind Baustellen? Es sind unerledigte Aufgaben, offene Punkte in unserem Leben, die wir – zumindest vorerst – nicht lösen und damit abhaken können. Indem wir uns kontinuierlich mit ihnen konfrontieren und uns in Lösungsversuche verbeißen, blockieren sie unsere Kräfte und binden unsere Aufmerksamkeit.
Das Zeichen 33 – der Rückzug beginnt mit Gen (unteres Trigramm, der Berg) und rät, zunächst einmal etwas loszulassen. Loslassen und Lösen liegen nahe beieinander: durch eigenes Zutun kann man zwar einen Gutteil zur Lösung eines Problems beitragen, eine erfolgreiche Auflösung hängt aber immer auch von der inneren Dynamik einer Angelegenheit ab. Im Loslassen gibt man nicht nur dieser Eigendynamik Raum, sondern löst auch die eigenen Kräfte und die eigene Aufmerksamkeit wieder aus der Situation heraus.
Das Loslassen im unteren Trigramm (Gen, der Berg) wandelt sich in der Folge zu Sun, der Wind / Baum (erstes Kernzeichen). Weil wir losgelassen haben, stehen uns nun unsere Kräfte wieder selbst zur Verfügung. Wir können sie dazu nutzen, uns selbst wieder zu zentrieren, uns selbst wieder zu finden und zu wachsen.
Tatsächlich sind Probleme, die uns in unserer Umwelt, im Außen, im Du begegnen, oft Reflexion unserer eigenen Innenwelt. Wir können diese Schwierigkeiten auf beiden Aktionsebenen bearbeiten: wir können uns in der äußeren Welt an ihnen abarbeiten, aber wir können sehr wohl auch in unser eigenes Inneres schauen und dort die entsprechenden Resonanzen aufspüren und bearbeiten. Beides sind legitime und zielführende Wege.
Durch den im unteren Trigramm eingeläuteten Perspektivwechsel (Gen, der Berg) und dem daraus resultierende Wachstum (erstes Kernzeichen Sun, der Wind / Baum) entsteht schließlich Qian, der Himmel (zweites Kernzeichen und auch oberes Trigramm). Qian steht für unseren eigenen Geist, der idealerweise ein hohes Maß an Klarheit und Kohärenz aufweist.
Folgt man der Theorie des Nullpunkt-Feldes können wir mit unsere eigenen, lebendigen Bewusstsein dieses (Nullpunkt-)Feld ordnen, es kohärent werden lassen. Sorgen, Begierden, Gedankenschleifen stören unsere geistige Kohärenz; Meditation hingegen entwickelt die integrativen und kohärenten Kräfte unserer Persönlichkeit und stellt dadurch die Verbindung zum Ganzen wieder her: ein Geisteszustand, der uns die Unwägbarkeiten des Lebens gelassen annehmen und uns über seine Vollkommenheit staunen lässt.

Die aktuelle Interpretation finden Sie hier: https://www.no2do.com/hexagramme/887777.htm