Was will mir das Hexagramm sagen? Den Weg der Wandlungen entschlüsseln

Wir haben weiter oben gesehen, dass die Hexagramme mit denen uns das I Ging antwortet, Mitteilungen unseres Unbewussten an unser Tagesbewusstsein sind. Das klingt erst einmal schön. In der Praxis zeigt sich dann aber schnell, wie schwierig das ist: Wie ist der Sinn dieser Antwort des I Ging auf die eigene, bei der Befragung formulierte Frage zu verstehen? Und wie kann man mit diesen Antworten arbeiten bzw. sie konkret umsetzen?

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Dem Weg der Wandlungen folgen: Annäherung aus Westen

Auf den Einzelseiten der Hexagramme (beispielsweise für das Hexagramm 11 – der Friede ) haben wir gesehen, wie die verschiedenen Interpretationen bei östlichen Konzepten beginnen, sich aber dann von dort aus sukzessive weiterbewegen. Wenn man diesem Ansatz folgt und das Hexagramm nun noch stärker aus westlicher Sicht deuten möchte, bietet die philosophische Anthropologie hierfür einen guten Rahmen.

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I Ging, das Buch der Wandlungen

Das I Ging ist ein ebenso komplexes wie einfaches philosophisches System, das den immanenten Wandel der Welt beschreibt und ihn zum Grundprinzip des Universums erklärt (vgl. Govinda 1983). Uns Menschen bleibt da nur, uns diesen Bewegungen unterzuordnen, uns anzupassen, uns in Einklang mit der uns umgebenden Welt zu bringen.

Es geht also gar nicht nicht darum, dass wir uns die Welt Untertan zu machen. Viel sinnvoller ist es, fast nichts zu tun und nur dort Veränderungen vorzunehmen, wo wir es können: in unserem eigenen Bewusstsein.

Die Hexagramme des I Ging zeigen uns diese möglichen Entwicklungswege des Inneren. Folgt man dem Interpretationsmodell, lassen sich die Lösungsschritte in der Abfolge der einzelnen Trigramme und Kernzeichen ablesen.

Kunst, Philosophie, Akupunktur, Psyche – und das I Ging

Ich bin Künstlerin und Philosophin. Und hatte auf vielen langen Reisen Richard Wilhelms Übersetzung des Buches der Wandlungen im Gepäck. Mit wechselndem Erfolg. Die Originaltexte sind, seien wir ehrlich, eher unzugänglich.

„Die Aufgabe des Künstlers ist es, den Sinn auszuloten.“ – das ist eine Berufsbeschreibung, die ich mag. „Und, was ist nun der Sinn der Hexagramme?“, fragte ich mich. Und machte mich ans Werk. Das war 2008.Weiterlesen: Kunst, Philosophie, Akupunktur, Psyche – und das I Ging

Wandlungsphase Feuer

Feuer ist eine der fünf Wandlungsphasen der Fünf-Elemente-Lehre (Wu Xing), die die Gesetzmäßigkeiten von Naturphänomenen beschreibt. Zur praktischen Anwendung kommt diese Theorie z. B. in der Akupunktur.

Wandlungsphase Feuer | Merdidiane | Pulsqualität

Vom Schriftzeichen her bedeutet Li [Feuer] eigentlich verlassen, sich trennen, entfernt sein[. …] In der Etymologie hat das Zeichen als Radikal einen kurzschwänzigen Vogel, daneben einen Vogelfänger: eine Hand, die ein Netz hält (Wang, S. 68). Der Vogel haftet also in den Maschen eines Netzes. Im Volksmund bezeichnet Li einen Goldpirol. Lorenzen 1998, 4Weiterlesen: Wandlungsphase Feuer

Wandlungsphase Wasser

Wasser ist eine der fünf Wandlungsphasen der Fünf-Elemente-Lehre (Wu Xing), die die Gesetzmäßigkeiten von Naturphänomenen beschreibt. Zur praktischen Anwendung kommt diese Theorie z. B. in der Akupunktur.

Wandlungsphase Wasser | Merdidiane | Pulsqualität

Die Wandlungsphase Wasser entspricht nun im Menschen dem Pflanzensamen in der Natur, der im Winter als Essenz des Jahres bis zum neuen Wachstum im Frühjahr im Boden ruht, das Wertvollste bisheriger Existenz bewahrend. Es ist die [Grundlage der] eigenen wie die kollektive Existenz, der wir unser Wurzeln zu verdanken haben und die uns die Basis gibt für neues Wachstum. Solange wir noch etwas von der Vergangenheit im Gedächtnis haben, solange man sich seiner Wurzeln bewusst ist, kann man hieraus auch die Kraft für das Leben schöpfen. Es ist eine Kraft, Weiterlesen: Wandlungsphase Wasser

Wandlungsphase Holz

Holz ist eine der fünf Wandlungsphasen der Fünf-Elemente-Lehre (Wu Xing), die die Gesetzmäßigkeiten von Naturphänomenen beschreibt. Zur praktischen Anwendung kommt diese Theorie z. B. in der Akupunktur.

Wandlungsphase Holz | Meridiane | Pulsqualität

Holz bedeutet, wie ein Baum tief in der Erde verwurzelt zu sein und dem Himmel – dem Feuer und somit dem absoluten Yang – entgegenzustreben.
Das Holz im Menschen garantiert den freien und kraftvollen Fluss der Energie. Es lässt den Menschen nach außen schreiten, sich nach außen hin öffnen mit seinen Augen, es lässt etwas erblicken und die Umwelt erfassen, und dann erschließen mit Hilfe der Muskeln und Sehnen. Lorenzen 1994, 216-217

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Wandlungsphase Metall

Metall ist eine der fünf Wandlungsphasen der Fünf-Elemente-Lehre (Wu Xing), die die Gesetzmäßigkeiten von Naturphänomenen beschreibt. Zur praktischen Anwendung kommt diese Theorie z. B. in der Akupunktur.

Wandlungsphase Metall | Merdidiane | Pulsqualität

Metall als Element in der chinesischen Naturphilosophie wird hier beschrieben als eine Qualität, die sich nachgiebig einer Gussform anpassen kann (nämlich als geschmolzenes Metall) und dann hart und damit nützlich wird. Die Veränderbarkeit bzw. der Wandel zwischen fest und flüssig entspricht dem Metall, macht ihren Nutzen aus. Lorenzen 1994, 21, 205-219Weiterlesen: Wandlungsphase Metall

Wandlungsphase Erde

Erde ist eine der fünf Wandlungsphasen der Fünf-Elemente-Lehre (Wu Xing), die die Gesetzmäßigkeiten von Naturphänomenen beschreibt. Zur praktischen Anwendung kommt diese Theorie z. B. in der Akupunktur.

Wandlungsphase Erde | Meridiane | Pulsqualität

Die Erde, unser Mittelpunkt, das Zentrum der Geborgenheit, ist die Grundlage für das Reifen von Beziehungen zu anderen. Erst ein Ich-Gefühl, ein mit-sich-selber-Übereinstimmen gibt uns die Möglichkeit, mit anderen Beziehungen und Bindungen einzugehen. Es ist die Definition des Ich in Relation und Abgrenzung zur Umwelt. Es ist ein Ich, das seine Kraft schöpft aus der Bindung zur Mutter Erde, aus einem Gefühl heraus, geborgen, umhegt und akzeptiert zu sein. Ein Zuhause zu haben, in das man sich zurückziehen kann, nicht mehr strebend und agierend, sondern die Kraft und Ruhe und Geborgenheit in sich aufnehmend.Weiterlesen: Wandlungsphase Erde

Wang Bi: Die Bilder gehen aus den Ideen hervor.

Die Bilder gehen aus den Ideen hervor. Die Worte machen die Bilder klar. Um die Ideen vollständig auszudrücken, gibt es nichts Besseres als die Worte. Die Worte sind aufgrund der Bilder entstanden. Daher kann man die Bilder schauen, indem man die Worte untersucht. Die Bilder werden von den Ideen beherrscht. Daher kann man die Ideen schauen, indem man die Bilder untersucht. Die Ideen werden durch die Bilder vollständig erfasst und die Bilder durch die Worte klar gemacht. Daher haben die Worte den Zweck, die Bilder zu erklären; hat man die Bilder erfasst, so vergisst man die Worte. Die Bilder haben den Zweck, die Ideen zu erkunden; hat man die Ideen erfasst, so vergisst man die Bilder.
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Lama Anagarika Govinda: Die innere Struktur des I-Ging

Die erstaunlichste Eigenschaft des Buches der Wandlungen besteht darin, daß es nicht nach dem Unwandelbaren und Ewigen sucht, d.h. nicht nach etwas, das dem menschlichen Wunsch nach Aufrechterhaltung seiner Identität in einer ständig sich verändernden oder vergänglichen Welt entspricht, sondern daß es den Wandel selbst zum Grundprinzip des Universums erklärt. Die Chinesen fielen nicht einem wunschgeborenen Denken zum Opfer, das das Menschsein Weiterlesen: Lama Anagarika Govinda: Die innere Struktur des I-Ging

Shen

Was ist Shen? Shen kann man nicht mit den Ohren wahrnehmen. Man muss ausgezeichnete Augen haben und ein offenes und empfindsames Herz, und so teilt sich Shen, der Geist, einem durch das eigene Bewusstsein mit. Der Geist kann sich nicht durch den Mund mitteilen, sondern nur über das Herz. Um Shen zu erfassen, muss man schon sehr genau hinsehen, und so stößt man plötzlich auf das, was es zu erfassen gilt. Weiterlesen: Shen

Yi

In den Klassikern heißt es, dass Qi dem Yi folgt und sich dadurch manifestiert. Alles was ist, hat vorher als Intention (Yi) existiert. Wu Wei bedeutet in diesem Zusammenhang, mit Intention oder in Intention zu sein (aber nicht: gar nichts zu tun).

Intention sollte jedoch keinesfalls mit Wille verwechselt werden.

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Daoismus und Konfuzianismus in der TCM

Die Wurzeln der heute praktizierten chinesischen Medizin sind – von Teilaspekten wie der Dämonen- oder der Ahnenmedizin abgesehen – ungefähr in der Zeit vor 500 bis 200 Jahre nach der Zeitenwende gewachsen. Nach der Zhou-Dynastie brach die gesellschaftliche und politische Struktur Chinas zusammen. In der darauf folgenden Phase der „streitenden Reiche“ waren die Gedanken der Staatsmänner wie der Philosophen geprägt durch den Gedanken,Weiterlesen: Daoismus und Konfuzianismus in der TCM

Quellenverzeichnis

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